[Vorgelesen] O. Henry – Das Geschenk der Weisen

[Vorgelesen] O. Henry – Das Geschenk der Weisen

Dieses Jahr will ich ja nicht nur Märchen sondern auch Weihnachtsgeschichten vorstellen. Nicht nur Märchen haben im Dezember Hochkonjunktur, sondern auch Winter- und vor allem Weihnachtsgeschichten. Pelle zieht aus, Tomte Tummetott, A Christmas Carol, Nussknacker und Mäusekönig…sie alle werden zur Weihnachtszeit wieder ausgepackt und berühren die Herzen ebenso wie die alten Märchen.

Allerdings kann man Weihnachtsgeschichten, im Gegensatz zu Märchen, nicht so einfach vorlesen, sondern muss sich immer an den jeweiligen Verlag wenden wegen des Urheberrechtes. Der Schweizer Nord-Süd Verlag hat mir netterweise erlaubt, meine mit Abstand liebste Weihnachtsgeschichte einlesen zu dürfen: Das Geschenk der Weisen. Ich bin geprägt durch die Fassung von Heinz Rühmann, und jedes Mal, wenn seine butterweiche Stimme die Geschichte von Della und ihrem Jim erzählt, könnte ich heulen, weil Stimme und Geschichte einfach zusammenpassen.
Ich habe keine butterweiche Stimme, was meiner Liebe zu dieser Geschichte keinen Abbruch tut.

Ein Dollar und siebenundachtzig Cent. Und morgen war Weihnachten.”

Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert steht Della verzweifelt in ihrer Wohnung in New York. Sie hat nur einen Dollar und siebenundachtzig Cent, um ihrem geliebten Mann Jim ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen. Etwas besonderes, dass es Wert ist, ihn zum Besitzer zu haben. Aber mit einem Dollar und siebenundachtzig Cent kommt man nicht weit. Also fasst Della einen Entschluss…
Auf den wenigen Seiten dieser kurzen Geschichte steckt eine ganze Welt. Man lernt Della und Jim kennen und vor allem ihre tiefe Liebe zueinander. Auf Amazon steht: „Ein Dollar und siebenundachtzig Cent. Das war alles … «, so beginnt die schönste Liebesgeschichte der Welt.“ – und es ist so wahr.

„Opaaaa, liest du mir vooor?“

Ich stand ständig, das Märchenbuch schon in der Hand, vor meinem Opa, der in seinem großen Sessel saß und meistens selbst ein Buch vor der Nase hatte. Und natürlich las er mir vor. Ich möchte diese Tradition des Vorlesens wieder aufleben lassen, und selbst Märchen vorlesen…
Diese Geschichte nicht Opa vorgelesen, sondern, wie schon gesagt, Heinz Rühmann oder manchmal mein Vater. Und im Gegensatz zu den Märchen, die es über das ganze Jahr gab, war diese Geschichte für die Weihnachtszeit vorbehalten, obwohl sie eigentlich viel mehr ist als eine Weihnachtsgeschichte…

Welches Buch hast du denn da?

Mein Vater, durch den ich die Geschichte schon seit meiner Kindheit kenne, hat mir seine große Ausgabe geliehen, die 1982 von der Neugebauer Press aufgelegt und im kleineren Taschenbuchformat vom dtv aufgelegt wurde. Die Bilder „meiner“ Ausgabe sind von Lisbeth Zwerger, und für mich werden niemals andere Illustrationen zu dieser leisen Geschichte passen.

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