Etwas, das mich schon als Teenager um die Jahrtausendwende aufregte, war die Unterscheidung zwischen Internet und “realer Welt” oder “echtem Leben”. Schon klar, die Inhalte des Internets kann man haptisch und sensorisch nicht erfassen, man kann es nicht “anfassen”, es fehlt die Begreiflichkeit des Virtuellen.
Trotzdem ist es falsch, die Online-Welt als “nicht real”, als “nicht echt” zu bezeichnen. Es impliziert, dass dieses Nicht-Reale keine Auswirkungen auf die dem Internet angeblich unvereinbar gegenüber- und außerstehende Realität hat. Ich plädiere für eine Unterscheidung Online-Welt vs. Offline-Welt, denn das Internet und alles, was dazu gehört, als das Gegenteil von “real” und “echt” zu bezeichnen verkennt nicht nur die Bedeutung des Internets auf gleich mehreren Ebenen, es ist auch gefährlich.
Das Internet und die Realität. Ein Gegensatz?
Das Internet im Alltag
Das Internet ist heutzutage mehr als eine lose Sammlung an Websites und Chatrooms, und es ist auch mehr als Facebook, Instagram und TikTok. Das Internet ist schon seit Jahrzehnten eine weitere Verbindung zwischen Menschen sowie zwischen Menschen und Wissen, und noch mehr.
Die Wirtschaft ist wirtschaftszweigübergreifend vom Internet abhängig wie von kaum einer anderen Technologie. Die Menschen bestellen Güter über das Internet, und auch die Firmen selbst stocken ihre Lager über das Internet auf, Niederlassungen kommunizieren über das Internet, die Werbung verlagert sich mehr und mehr in die Online Welt.
Bahnverbindungen werden über das Internet recherchiert und gebucht. Im Laden werden per Smartphone Preise verglichen. Nachrichten erreichen die Menschen jederzeit[1]. Wissenslücken können schnell mit Wikipedia geschlossen werden.