Kaum zu glauben, aber diese Woche war vom Stresslevel her ähnlich schlimm wie die letzten. Viel unterwegs, viel zu tun – und diese Woche war ich auch noch regelmäßig nicht sonderlich gut für unterwegs ausgerüstet. Ich habe mir also das ein oder andere Essen unterwegs geholt (auch wenn es nie mehr als 5€ waren schlug das deutliche Spuren in die Kasse). Generell war die Woche von einer Menge ungesundem Kram und Ernährungsweise geprägt. Die nächsten Tage muss ich dringend meine Energietanks auffüllen, denn ich bin nicht nur maximal erledigt von den letzten zwei Wochen, für den kompletten März brauche ich meine ganze Energie, und wenn im April die erste Examensprüfung ansteht sollte ich möglichst auch nicht auf dem Zahnfleisch kriechen.
Was landete diese Woche im Einkaufswagen
Ich habe es Mittwoch das erste Mal in den Supermarkt geschafft, aber nur für das nötigste, damit ich abends was kochen konnte: Sojaschnetzel, die bei Rewe im Angebot waren, und Traubensaft. Freitag und Samstag erledigte ich dann den Rest, und folgendes lag im Einkaufskorb (* = nicht im Angebot)
- Blumenkohl
- Zwiebeln*
- Orangen
- Frühlingszwiebeln
- Kiwis
- Weintrauben
- Feldsalat
- Frische Minze
- 2x Sojaschnetzel
- Kartoffeln
- Würzspinat
- Bananen
- Paprika
- Champignons
- Chiabrot*
- Nudeln*
- Zitronen*
Und was gab’s zu essen?
Montag: Pfannkuchen; 1 Stück veganer Kuchen
Dienstag: veganer Haloumi-Wrap; Nudeln mit Soße
Mittwoch: Franzbrötchen (ja, die sind tlw. Vegan); restliche Nudeln von gestern; Sojageschnetzeltes mit Kokosmilch
Donnerstag: Brunchbuffett. Reichte für den ganzen Tag. Gab trotzdem noch zwei Tafeln Schokolade
Freitag: vegane Quesedilla; Sojageschnetzeltes mit Kokosmilch
Samstag: Schokolade; Glas frischer Orangensaft, Weintrauben; 3 Chiabrot mit Marmelade
Außerhalb essen ist doch teuer!
Diese Woche habe ich viel auswärts gegessen. Das Stück Kuchen am Montag und den Brunch am Donnerstag zähle ich nicht mit rein, denn beides musste ich nicht bezahlen sondern war netterweise eingeladen.
Anders sieht es aus beim Haloumi-Wrap und der Quesedilla. Die haben jeweils ca. 4,50€ gekostet und wurden frisch zubereitet. Das ist etwas, das mir dann doch wichtig ist: nicht irgendein Brötchen für 3,50€ oder mehr zu kaufen, dass schon seit Stunden in der Auslage liegt, und Fast Food à la McDo & Co geht auch nicht klar. Gerade wenn Gemüse und/oder Salat im Spiel ist möchte ich es so frisch wie es geht, und bei beiden Läden habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Beide To-Go-Gerichte haben ziemlich lange vorgehalten und ich musste abends nur noch eine Kleinigkeit essen.
Es gibt in Bahnhöfen und Einkaufszentren auch oft asiatische Schnellrestaurants, die für einen 5er eine Box zum Mitnehmen anbieten. Bei einem Laden habe ich mal gebeten, dass ich mehr Gemüse und nicht so viel Reis bekomme – mein Wunsch wurde erfüllt und ich hatte eine riesige Portion frisches Gemüse mit Kokossoße. Wenn man also mal auf Essen unterwegs angewiesen ist, aus welchen Gründen auch immer, gibt es inzwischen viele schnelle Sachen, die nicht völlig überteuert und trotzdem lecker und gesund sind.
Und jetzt?
Wie ihr seht, war die letzte Woche alles andere als spannend, allerdings ist das bei mir meistens so. Es gibt Wochen, in denen klappt es mit dem Kochen und Vorbereiten super, und ich manchen, wie die letzten zwei Wochen, ist es eine einzige Katastrophe. Trotzdem habe ich das Budget nie überschritten, auch wenn es diese Woche echt eng wurde. Ich hoffe trotzdem, dass ich euch zeigen konnte, dass gesunde Ernährung auch mit einem kleinen Budget möglich ist.
Das Projekt, dass ihr mir in Korb und Topf gucken durftet, ist erstmal vorbei. Vielleicht zeige ich euch im Sommer noch mal ein paar Varianten und kleine Tips und Tricks, aber für’s erste reicht das.
Hier noch mal die Tipps, die am Anfang helfen können:
- Schaut euch Sonntags die Angebote der Supermärkte in eurer Nähe an
- Vergleicht Preise
- Macht eine Einkaufsliste mit den Preisen
- Plant euer Essen
- Bereitet Essen für die Arbeit oder Uni vor
- Hebt Anfang der Woche euer Wochenbudget ab und zahlt nicht mit der EC-Karte
Vielen Dank für dein anschaulich geschildertes Projekt. Das findet man in dieser Form leider recht selten. Ich werde sicher noch ein paar mal reinschauen. Ich koche gerne und muss aufgrund unserer komplizierten Lage leider aufs Geld achten. Als Familie hat man unter ALG II leider pro Kopf noch 10% weniger Budget; geschweige denn angemessen für die Ernährung eines heranwachsenden Kindes.
Mir ist nur aufgefallen, dass deine Tagesmahlzeiten mich als normalgewichtigen 1,80m Mann wohl die meisten Tage hungrig ins Bett sehen würden. Und hungrig kann ich nicht schlafen.
Moin Felix!
Nunja, ich bin deutlich kleiner als du, deswegen reicht das für mich locker, und ich habe selten riesigen Hunger… Aber, und das klingt jetzt sehr böse, dabei ist das gar nicht so gemeint, ich kann nicht alle Eventualitäten abdecken. Weder den Bedarf (dass deiner höher liegt als meiner, ist klar, wenn dann z.B. noch Sport oder harte Arbeit dazu kommt, erhöht er sich noch mehr), noch die tatsächlich vorhandenen finanziellen Ressourcen oder wie viele Menschen davon leben müssen. Bei dem Projekt guckt man in meinen Einkaufskorb, was ich zum Leben benötige. Dass das nicht 1:1 auf alle anwendbar ist, sollte klar sein. Zumal nicht jede_r das Glück hat, dass die Eltern ab und zu einmal den Kühlschrank bis zum Anschlag auffüllen.
Ich bin gerade wieder am überlegen, ob ich das Projekt in den nächsten Wochen nicht nochmal wiederhole. Finanziell hat sich meine Situation nicht gebessert (ab Januar evtl sogar verschlechtert). An meinem Ansatz hat sich zwar nichts geändert, aber vielleicht hilft es, wenn ich nochmal solche Wochen mache. Ich kenne mich zwar nicht mit Kindern aus, da ich keine habe, aber wenn du mir erklärst, was Kinder speziell brauchen, kann ich zumindest gucken, ob ich das mit ins Programm aufnehme…
Es freut mich aber, dass dir das Projekt so gut gefällt. Würden dir andere Infos vllt helfen? Rezepte oder so?
Cheerio
Mari