Autor: Mark Roderick
Titel: Post Mortem. Tränen aus Blut
Verlag: Fischer
Jahr: 2016
Zwei Orte. Zwei Verbrechen. Zwei Menschen, die den Hinweisen nachgehen.
Profikiller Avram Kuyper ist nach Jahren zum ersten Mal auf dem Weg in sein Heimatdorf. Nur Stunden vorher erhielt er eine Nachricht von seinem jüngeren Bruder: “Komm nach Hause und räche dich an denen, die uns getötet haben.”
Auf dem Familienhof angekommen sucht er alles ab, findet die Gebäude jedoch verlassen vor. Nur eine unscheinbare Blutspur im Stall zeugt von etwas Schrecklichem, das vorgefallen sein muss…
Knapp 400km entfernt in Frankfurt am Main wird Interpolagentin Emilia Ness an einen Tatort gerufen. In einem heruntergekommenen Hotel wird die Leiche eines Mannes gefunden, auf dem Tisch u.a. ein Brief an Emilia mit einem Hilferuf. Doch sie kennt den Toten nicht und auch sein Name ist ihr unbekannt.
Avram und Emilia ermitteln zunächst getrennt voneinander, ohne vom Fall des Anderen und den Zusammenhängen zu wissen. Schließlich führt eine Spur Emilia und ihren Kollegen Kessler nach München, wo sie auf Avram treffen. Ein paar Puzzleteile rücken zusammen, doch sowohl Emilia als auch Avram ermitteln auf ihre eigene Weise weiter, um die Mörder von Abrams Familie zu finden.
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Wer mich persönlich kennt weiß, dass ich deutschen Krimis und Thrillern ungefähr soweit traue wie ich unter Vollnarkose laufen kann. Zu oft wirken die Stories konstruiert und von den Charakteren will ich gar nicht erst anfangen. Die Ermittler sind in der Regel dumme deutsche Kartoffeln, weitere Personen farblos, die Story langweilig, ein Spannungsbogen nicht existent.
Und dann kommt Mark Roderick und fesselt mich von der ersten Seite an in meine Leseecke.
Die Story ist packend und lässt viele Wege offen. Man hofft und bangt die ganze Zeit, fiebert mit und leidet bei jeder Sackgasse, während Avram verzweifelt seine Familie sucht. Roderick schafft es, den Spannungsbogen bis zum Schluss kontinuierlich aufzubauen und zu halten, ich habe das Buch nur äußerst ungern aus der Hand gelegt.
Ein weiterer Pluspunkt ist Avram. Auch wenn ich anfangs ein paar Schwierigkeiten
mit seiner Empathie gegenüber seiner Familie hatte, legte sich das schnell. Er ist eben ein Profi- und kein Serienkiller im eigentlichen Sinn, was einen deutlichen Unterschied in der Psyche bedeutet. Zudem ist Abrams Charakter sehr kontrastreich gestaltet und wird durch diese Einfühlsamkeit komplettiert.
Nicht so gut gefiel mir dagegen die Figur von Emilia Ness. Sie war zu pubertär in ihrem Verhalten gegenüber ihrem Kollegen Kessler, das mehr einem Teenager entspräche. Hinzu kommt ihre Unprofessionalität im Einsatz, was in Fehlerhalten in kritischen Situationen führt.
Ein zweiter, letzter Minuspunkt ist das Ende. Hier hat Roderick einfach zu viel gewollt und hat das Ende mit sich überschlagenden Ereignissen vollgepackt.
Insgesamt gibt es aber eine deutliche Leseempfehlung!
4/5
Ein Dank an dieser Stelle an den Fischer Verlag für das Leseexemplar, das über Lovelybooks zur Verfügung gestellt wurde.
„Wer mich persönlich kennt weiß, dass ich deutschen Krimis und Thrillern ungefähr soweit traue wie ich unter Vollnarkose laufen kann.“ – allein für solche Sätze liebe ich es bei dir zu lesen! ?
Bin ganz erstaunt das wir bei diesem Buch sehr einer Meinung sind! o.O *lach Ich fand das Buch gut geschrieben und aufgebaut, leider konnten mich die Folgebände nicht mehr abholen und Band 4 werde ich gar nicht erst lesen …
Hahaha, schön, dass ich dich erheitern kann 😀
Ich muss gestehen, dass mich die Story zu dem Zeitpunkt, als der zweite Teil rauskam, gar nicht mehr so gereizt hat, und ich keinen weiteren Teil mehr gelesen habe. So wie du klingst habe ich da auch nicht viel verpasst…
Cheerio
Mareike
Nischts verpasst, baut von Teil zu teil leider mehr ab …