Auf der Frankfurter Buchmesse hat Philip im Rahmen des Blogger Future Place einen Vortrag über Monetarisierung von Buchblogs gesprochen, an den sich eine heiße Diskussion entzündete. Diese Diskussion ist nicht neu, denn Fragen wie „Dürfen wir überhaupt Geld für unser Hobby nehmen?“, „Wenn ja, wofür?“, „Wie viel?“, „Gilt das für alle Blogs?“ usw. stehen seit Ewigkeiten im Raum und spalten in diesem Punkt die Bloggerszene. Caro von Time and Tea hat vor einiger Zeit einen Artikel dazu geschrieben und sich nicht nur gegen eine Monetarisierung der Buchblogs ausgesprochen, sondern holt einmal kräftig gegen die Buchblogger aus. Ebenfalls gegen eine Monetarisierung spricht sich Julia von Julias Wunderlandt aus.
Ob die Buchblogs überhaupt Geld nehmen sollen oder dürfen, wo doch alles ein Hobby und voller Idealismus ist, ist eine der Gretchenfragen. Doch warum sollten Buch- oder, wie sie auch genannt werden, Literaturblogger* kein Geld nehmen? In allen anderen Blogbranchen ist es völlig normal, Artikel für Geld zu schreiben (die entsprechend als Sponsored Posts deutlich gekennzeichnet werden). Buchblogger starten immer aus den gleichen Gründen einen Buchblog: die Leidenschaft für Bücher, und alle beginnen als Hobby. Die Buchblogbranche winkt nicht mit dem großen Geld, keiner startet seinen Blog aus finanziellen Gründen. Doch warum sollte man mit einem Hobby nicht auch Geld verdienen können? Künstlerisch talentierte Menschen verkaufen auch bspw. Bilder oder Website-Designs, obwohl das nicht ihr Hauptjob ist, um nur ein Beispiel zu nennen. Manche GegnerInnen der Monetarisierung klingen, als wollte man seinen Lebensunterhalt mit dem eigenen Literaturblog bestreiten. Davon ist die Literaturbranche allerdings so meilenweit entfernt, dass jedem, der sich ernsthaft mit dieser Thematik auseinandersetzt, klar sein dürfte, wie unrealistisch so ein Vorhaben wäre. Worüber wir hier also sprechen sind monetäre Beträge im geringfügigen Bereich, die nicht ansatzweise über die Obergrenze für Kleingewerbe hinausreichen.
18 thoughts on “[Federlesen] Monetarisierung von Buchblogs”
Ich glaube, ich habe nach dem Lesen eines Blogartikels noch nie so schnell “Like” angeklickt. 😉 Du sprichst alles an, was mir zu dem Thema Monetarisierung und Professionalisierung von Buchblogs durch den Kopf geschossen ist, seit mir bewusst wurde, dass dieses Thema existiert. Leider konnte ich besagte Veranstaltung auf der FBM nicht besuchen, also danke, dass du das noch mal zusammengefasst und Stellung bezogen hast! Liebe Grüße, Henrike
Ahoi Henrike! Danke für das Kompliment. Tatsächlich bin ich am Überlegen, die Professionalosierung noch einmal extra aufzugreifen. Das Thema ausführlicher zu bespreche hätte hier den Rahmen gesprengt, und es ist ein kleiner, aber feiner Unterschied zur Monetarisierung. Nun würde mich aber auch interessieren, wie du dazu stehst?
Cheerio Mareike
Generell halte ich es nicht für falsch, mit seinem Hobby Geld verdienen zu wollen. Das Recht steht jedem zu, ob man nun Miniaturflugzeuge bastelt und verkauft oder eben gesponserte Beiträge auf einem Blog verfasst. Solange es keine Rezensionen sind, die man sich explizit bezahlen lässt (und Rezensionsexemplare sehe ich definitiv nicht als Bezahlung an) und damit in Verdacht gerät, die präsentierte eigene Meinung sei käuflich, habe ich überhaupt kein Problem damit. Gegenseitiger Respekt, zumindest aber Akzeptanz und Toleranz sollten doch auch unter Bloggern selbstverständlich sein. Jeder macht es eben so, wie es gefällt – solange man niemand anderen negativ beeinflusst. Was für mich wesentlich interessanter ist, auf welche Art und Weise Buchblogger Geld verdienen können, wenn nicht durch bezahlte Rezensionen. Solche machen eben meistens den Hauptbestandteil eines Buchblogs aus. Den Artikel von Hekabe habe ich noch nicht gelesen, aber das Zitat macht Lust darauf. Denn die Entscheidung, die hier von jedem Einzelnen getroffen werden muss, ist tatsächlich Folgende: Möchte ich mich weit genug professionalisieren und damit in gewissem Maße meinen Stil an die gewünschte Norm anpassen, um damit Geld verdienen zu können (sofern man nicht bereits ein genialer Profi ist), oder möchte ich so weitermachen wie bisher; schreiben, wie mir der Schnabel gewachsen ist, über Themen, die mich interessieren und nicht notwendigerweise jeden anderen, und für diese zeitaufwändige und Freude bereitende Arbeit keinen Lohn bekommen? Natürlich hätte ich nichts dagegen, mir durch kleine Einnahmen über den Blog mein Leben ein winziges bisschen einfacher zu machen. Es ist ja nicht so, dass dabei riesige Summen abfallen. Die Möglichkeiten sind schlicht geringer als in anderen Themen (wie zum Beispiel Reise- oder Foodblogs), wer sie aber sucht, der findet bestimmt eine Nische.
Zur Professionalisierung hat auch Susanne Kasper auf Clever-Bloggen.de was geschrieben. Übrigens schließen sich Professionalisierung und “schreiben, wie mir der Schnabel gewachsen ist, über Themen, die mich interessieren und nicht notwendigerweise jeden anderen” nicht aus. Ich denke, genau darin liegt der Vorteil der Blogs gegenüber bspw. dem Feuilleton. Es gibt eine große Meinungspluralität, da BloggerInnen keine Scheu haben, andere Ansätze vorzustellen und anzugehen.
Du hast schon recht, es schließt sich nicht unbedingt aus. Aber ich denke, es besteht doch die Gefahr, dass man in den, ich nenne es jetzt einfach mal Mainstream, abrutscht, wenn man versucht, Geld zu machen. Schließlich schaut man selbst und schauen auch die Verlage danach, was sich schon bewährt hat. Es gibt sicherlich einige Beispiele, die sich gerade durch ihre professionelle Andersartigkeit positiv von der Masse abheben, doch das ist wohl eher eine Seltenheit.
Und ja, schreibe ruhig noch etwas über die Professionalisierung. Ich habe so das Gefühl, der Artikel könnte gut werden… 🙂
Reblogged this on WatchedStuff and commented: Hallo ihr Lieben! Leider konnte ich den Blogger Future Place auf der FBM 2016 wegen meines Jobs nicht besuchen und habe dadurch die Diskussionen dort verpasst. Die Bücherkrähe hat nun das Thema Monetarisierung von Buchblogs aufgegriffen, das angesprochen und wohl auch heiß diskutiert wurde. Ich finde ihren Beitrag super und kann euch nur empfehlen, dort vorbeizuschauen!
Ich will gar nicht viel schreiben, weil ich das Thema im Augenblick etwas ermüdend finde. Bin aber ganz auf deiner Seite, finde deinen Beitrag ungemein gut und klar geschrieben. Er verdeutlicht klar und deutlich, dass was nötig ist für den Schritt. Von der Professionalisierung an bis hin zum Respekt gegenüber jeder Partei. Denn oft hab ich wirklich das Gefühl, dass man es nicht wagen darf, dieses Thema anzusprechen, weil die Hobby-Rezensenten sich evtl schnell genervt fühlen. Dabei finde ich sogar, dass etwas Unterstützung von ihnen, gegenüber denen die Pro-Monetarisierung sind und dafür in die Bresche springen, nicht verkehrt wäre. Einfach weil es immer noch die gleiche Leidenschaft ist, die einen bindet. Und das professionelle Ansehen sich auch auf die Hobby-Buchblogger abfärbt. Denn das ist nur eine logische Konsequenz, wenn man bedenkt, dass nicht nur qualitativ hochwertige Blogs Rezensionsexemplare bekommen.
Und langsam vertrete ich da eine etwas radikalere Sicht, dass z. B. rein Hobby-mäßige Blogs, die Kontra-Monetarisierung sind, von Rezensionsexemplar-Anfragen evtl. absehen sollten. Ich male auch gerne, zocke gerne, bin aber nicht so abgebrüht bei den Herstellern nur für mein Hobby Gratis-(Arbeits-)Material anzufragen. Wer ist das auch? Aber bei Verlagen kann man es machen? Weil es so Sachen wie das Bloggerportal gibt? Wenn es für die Leute “Bezahlung” genug ist, stimmt das doch nicht mit deren Meinung überein. Widersprüchlicher geht es kaum, und da krieg ichs kalte Kotzen.
Jetzt hab ich mehr geschrieben, als ich wollte. Ups. Zum Schluss eine Runde Beifall für den Beitrag und ich bin Over and Out!
Liebe Grüße Rebecca
Ahoi! Ich kann da gar nichts weiter zu sagen. Allerdings denke ich nicht, dass die Professionalisierung auf auf andere abfärbt. Es gibt ja bereits sehr gute Blogs mit qualitativ hochwertigen Beiträgen, trotzdem werden Buchblogger nicht ernst genommen, weil die Masse eben nicht so hohen Wert auf Qualität legt.
Cheerio Mareike
Ich habe mir deinen Beitrag nochmals in Ruhe durchgelesen (am Mittag war ich ein bisschen überfordert). Hoffentlich kommt es in meinem Beitrag nicht so rüber, dass ich alle Blogger die so ein wenig Geld verdiene verabscheue. Nur weil ich gegen Bezahlung bin heisst es ja nicht, dass es andere auch sind. Rezensionsexemplare seh ich nicht als Bezahlung, sondern eher als Geschenk an, über das ich schreibe. Ich frage sehr selten Rezensionsexemplare an, weil man SuB gerade viel zu gross ist für meine Verhältnisse (20 Bücher :D). Ich denke es dauert noch eine Weile, bis die Buchblogger diese Bezahlung akzeptiert hat. Wenn ich so recht überlege, ist mein Beitrag wohl eher kontraproudktiv, aber mir war es wichtig auch andere Meinungen zu erfahren. Liebe Grüsse Julia
PS: Dein Beitrag ist übrigens super toll geschrieben. Wie du auf die einzelnen Beiträge auf Meinungen eingehst finde ich klasse, von dir kann ich mir echt ein Stück abschneiden 🙂
Was bei Monetarisierungshoffnungen oft nicht berücksichtigt wird: Der unmittelbare Nutzen für den Autor oder den Verlag entsteht nicht in erster Linie dadurch, dass Blogger eine Rezension direkt auf ihrem Blog veröffentlichen, sondern vor allem dadurch, dass sie sie dorthin verbreiten, wo das Buch direkt gekauft werden kann, beispielsweise zu Amazon. Die Autoren, mit denen ich schon darüber gesprochen habe, haben selten mehr als ein oder zwei Exemplare ihres Buchs verkauft, weil es eine tolle Rezension in einem Blog bekommen hat, sofern die Rezension nicht weiterverbreitet wurde. In den meisten Fällen entsteht kein einziger unmittelbarer Verkauf. Die Verkäufe entstehen erst dadurch, dass durch Bloggerrezensionen die Rezensionszahl bei Amazon & Co. anwächst. Und sobald sich ein Blogger fürs Rezensieren bezahlen lässt, darf er seine Rezensionen nicht mehr zu Amazon packen, denn das widerspricht den dortigen Rezensionsregeln. Damit verliert der Verlag oder der Autor also den Hauptanreiz, dem Blogger ein Buch zu geben, geschweige denn noch Geld.
Der Unterschied zwischen Foodbloggern etc. und Buchbloggern besteht schlicht und ergreifend in der geringen Reichweite des durchschnittlich besuchten Buchblogs. Es wäre etwas anderes, wenn der Blog ein paar tausend (Unique) Besucher pro Tag hätte – aber welcher Buchblog hat das schon.
Da ist es schon realistischer, andere Möglichkeiten des Geldverdienens zu suchen. Von der VG Wort hätte es beispielsweise zwanzig Euro für jeden Text gegeben, der im Jahr 2015 mehr als 1.800mal angeklickt wurde und damals mit dem VG-Wort-Pixel ausgestattet wurde. Das dürfte in 365 Tagen auch für viele Buchblogger zu schaffen sein. Ist es für einen Blog nicht zu schaffen, dann ist die Reichweite generell noch nicht so groß, dass man sich schon große Hoffnungen aufs Monetarisieren machen sollte.
Ahoi Axel! Mir geht es nicht um bezahlte Rezensionen, das wäre für einen Buchblog kontraproduktiv und steht, wie du richtig sagt, den AGB von bspw. Amazon gegenüber. Rezensionen sollten nicht bezahlt werden, Punkt.
Über die Möglichkeiten, mit dem Blog Geld zu verdienen, muss ich mir noch Gedanken machen. Ich wollte hier zunächst die Diskussion aufgreifen, weil sie auf der Frankfurter Buchmesse gerade wieder aufgekommen ist. Dass es aber auch viel mit Reichweite zu tun haben wird, ist klar.
Cheerio, Mareike
Hi! Ich möchte dazu gar nicht soo viel schreiben, mal sehen wie das klappt. Ich bin aber der Meinung, dass man für Rezensionen nicht bezahlt werden sollte oder zumindest möchte ich es nicht. Ich fühle mich schon bei Rezensionsexemplaren manchmal unwohl, weil man gezwungen ist, darüber zu schreiben. Manchmal gelingt mir das einfach nicht und ich bin mit der Rezension nicht zufrieden und dann ist es schon unangenehm, diese an den Verlag weiterleiten zu müssen (völlig egal, wie die Bewertung ausgefallen ist, darum geht es mir nicht). Würde ich dafür auch noch bezahlt werden, wäre dieser Druck noch größer und das möchte ich nicht. Anders sieht das bei anderen Arten von Posts aus, die ich schon eher als Werbung bezeichnen würde. Ein Beispiel was du nennst ist eine Vorstellung des Programms und dafür Geld zu nehmen fände ich völlig in Ordnung. Pauschal alle Blogger oder alle Posts zu bezahlen, die in diese Richtung gehen, finde ich aber Schwachsinn und das wäre auch nicht umsetzbar. Ich kann mir eher vorstellen, dass die Verlage auf spezielle Blogger zugehen (oder von mir aus auch andersrum) und da dann spezielle Kooperationen abgesprochen werden. Ich bin mal gespannt, wohin sich diese Diskussion in den nächsten Jahren noch entwickeln wird.
Liebe Grüße!
Guten Morgen, ich finde es total legitim, wenn jemand mit seinem Buchblog Geld verdienen möchte und sich da Wege erschließt. Bei den Food- oder Modebloggern ist das selbstverstöndlich, warum also nicht im Buchbereich? Ich hätte nicht einmal etwas dagegen, wenn er sich Rezensionen bezahlen lässt, wenn er es wirklich schafft, ehrlich zu bleiben. Für mich selbst könnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen, denn ich würde derzeit meinem eigenen Anspruch nicht genügen. Bloggen ist mein Hobby, nicht mehr und nicht weniger. Würde ich mich (außer mit Rezensionsexemplaren, die ich aufgrund des geringen Wertes nicht als Bezahlung ansehe) richtig mit Geld bezahlen lassen, dann müssten meine Beiträge fundierter, besser recherchiert sein. ich müsste definitv an meiner Kommasetzung arbeiten, denn zu einem professionellen Beitrag gehören für mich auch korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung und ich weiß, dass ich da Defizite habe. Ich gehöre zu den Menschen, die im Job immer 150% Leistung geben. Würde ich meinen Blog also nicht mehr nur als Hobby betreiben, dann würde das (für mich) definitiv in Streß ausarten und das will ich auf keinen Fall. Also, meine Meinung: Professionalisierung mit angemessener Bezahlung – gerne; aber nicht für mich und meinen Blog. LG und ein schönes Wochenende allen Yvonne
Ich glaube, ich habe nach dem Lesen eines Blogartikels noch nie so schnell “Like” angeklickt. 😉
Du sprichst alles an, was mir zu dem Thema Monetarisierung und Professionalisierung von Buchblogs durch den Kopf geschossen ist, seit mir bewusst wurde, dass dieses Thema existiert. Leider konnte ich besagte Veranstaltung auf der FBM nicht besuchen, also danke, dass du das noch mal zusammengefasst und Stellung bezogen hast!
Liebe Grüße, Henrike
Ahoi Henrike!
Danke für das Kompliment. Tatsächlich bin ich am Überlegen, die Professionalosierung noch einmal extra aufzugreifen. Das Thema ausführlicher zu bespreche hätte hier den Rahmen gesprengt, und es ist ein kleiner, aber feiner Unterschied zur Monetarisierung.
Nun würde mich aber auch interessieren, wie du dazu stehst?
Cheerio
Mareike
Generell halte ich es nicht für falsch, mit seinem Hobby Geld verdienen zu wollen. Das Recht steht jedem zu, ob man nun Miniaturflugzeuge bastelt und verkauft oder eben gesponserte Beiträge auf einem Blog verfasst. Solange es keine Rezensionen sind, die man sich explizit bezahlen lässt (und Rezensionsexemplare sehe ich definitiv nicht als Bezahlung an) und damit in Verdacht gerät, die präsentierte eigene Meinung sei käuflich, habe ich überhaupt kein Problem damit. Gegenseitiger Respekt, zumindest aber Akzeptanz und Toleranz sollten doch auch unter Bloggern selbstverständlich sein. Jeder macht es eben so, wie es gefällt – solange man niemand anderen negativ beeinflusst.
Was für mich wesentlich interessanter ist, auf welche Art und Weise Buchblogger Geld verdienen können, wenn nicht durch bezahlte Rezensionen. Solche machen eben meistens den Hauptbestandteil eines Buchblogs aus.
Den Artikel von Hekabe habe ich noch nicht gelesen, aber das Zitat macht Lust darauf. Denn die Entscheidung, die hier von jedem Einzelnen getroffen werden muss, ist tatsächlich Folgende: Möchte ich mich weit genug professionalisieren und damit in gewissem Maße meinen Stil an die gewünschte Norm anpassen, um damit Geld verdienen zu können (sofern man nicht bereits ein genialer Profi ist), oder möchte ich so weitermachen wie bisher; schreiben, wie mir der Schnabel gewachsen ist, über Themen, die mich interessieren und nicht notwendigerweise jeden anderen, und für diese zeitaufwändige und Freude bereitende Arbeit keinen Lohn bekommen?
Natürlich hätte ich nichts dagegen, mir durch kleine Einnahmen über den Blog mein Leben ein winziges bisschen einfacher zu machen. Es ist ja nicht so, dass dabei riesige Summen abfallen. Die Möglichkeiten sind schlicht geringer als in anderen Themen (wie zum Beispiel Reise- oder Foodblogs), wer sie aber sucht, der findet bestimmt eine Nische.
Zur Professionalisierung hat auch Susanne Kasper auf Clever-Bloggen.de was geschrieben. Übrigens schließen sich Professionalisierung und “schreiben, wie mir der Schnabel gewachsen ist, über Themen, die mich interessieren und nicht notwendigerweise jeden anderen” nicht aus. Ich denke, genau darin liegt der Vorteil der Blogs gegenüber bspw. dem Feuilleton. Es gibt eine große Meinungspluralität, da BloggerInnen keine Scheu haben, andere Ansätze vorzustellen und anzugehen.
Du hast schon recht, es schließt sich nicht unbedingt aus. Aber ich denke, es besteht doch die Gefahr, dass man in den, ich nenne es jetzt einfach mal Mainstream, abrutscht, wenn man versucht, Geld zu machen. Schließlich schaut man selbst und schauen auch die Verlage danach, was sich schon bewährt hat. Es gibt sicherlich einige Beispiele, die sich gerade durch ihre professionelle Andersartigkeit positiv von der Masse abheben, doch das ist wohl eher eine Seltenheit.
Und ja, schreibe ruhig noch etwas über die Professionalisierung. Ich habe so das Gefühl, der Artikel könnte gut werden… 🙂
Reblogged this on WatchedStuff and commented:
Hallo ihr Lieben! Leider konnte ich den Blogger Future Place auf der FBM 2016 wegen meines Jobs nicht besuchen und habe dadurch die Diskussionen dort verpasst.
Die Bücherkrähe hat nun das Thema Monetarisierung von Buchblogs aufgegriffen, das angesprochen und wohl auch heiß diskutiert wurde. Ich finde ihren Beitrag super und kann euch nur empfehlen, dort vorbeizuschauen!
Ich will gar nicht viel schreiben, weil ich das Thema im Augenblick etwas ermüdend finde. Bin aber ganz auf deiner Seite, finde deinen Beitrag ungemein gut und klar geschrieben. Er verdeutlicht klar und deutlich, dass was nötig ist für den Schritt. Von der Professionalisierung an bis hin zum Respekt gegenüber jeder Partei. Denn oft hab ich wirklich das Gefühl, dass man es nicht wagen darf, dieses Thema anzusprechen, weil die Hobby-Rezensenten sich evtl schnell genervt fühlen. Dabei finde ich sogar, dass etwas Unterstützung von ihnen, gegenüber denen die Pro-Monetarisierung sind und dafür in die Bresche springen, nicht verkehrt wäre. Einfach weil es immer noch die gleiche Leidenschaft ist, die einen bindet. Und das professionelle Ansehen sich auch auf die Hobby-Buchblogger abfärbt. Denn das ist nur eine logische Konsequenz, wenn man bedenkt, dass nicht nur qualitativ hochwertige Blogs Rezensionsexemplare bekommen.
Und langsam vertrete ich da eine etwas radikalere Sicht, dass z. B. rein Hobby-mäßige Blogs, die Kontra-Monetarisierung sind, von Rezensionsexemplar-Anfragen evtl. absehen sollten. Ich male auch gerne, zocke gerne, bin aber nicht so abgebrüht bei den Herstellern nur für mein Hobby Gratis-(Arbeits-)Material anzufragen. Wer ist das auch? Aber bei Verlagen kann man es machen? Weil es so Sachen wie das Bloggerportal gibt? Wenn es für die Leute “Bezahlung” genug ist, stimmt das doch nicht mit deren Meinung überein. Widersprüchlicher geht es kaum, und da krieg ichs kalte Kotzen.
Jetzt hab ich mehr geschrieben, als ich wollte. Ups.
Zum Schluss eine Runde Beifall für den Beitrag und ich bin Over and Out!
Liebe Grüße
Rebecca
Ahoi!
Ich kann da gar nichts weiter zu sagen. Allerdings denke ich nicht, dass die Professionalisierung auf auf andere abfärbt. Es gibt ja bereits sehr gute Blogs mit qualitativ hochwertigen Beiträgen, trotzdem werden Buchblogger nicht ernst genommen, weil die Masse eben nicht so hohen Wert auf Qualität legt.
Cheerio
Mareike
Ich habe mir deinen Beitrag nochmals in Ruhe durchgelesen (am Mittag war ich ein bisschen überfordert).
Hoffentlich kommt es in meinem Beitrag nicht so rüber, dass ich alle Blogger die so ein wenig Geld verdiene verabscheue. Nur weil ich gegen Bezahlung bin heisst es ja nicht, dass es andere auch sind.
Rezensionsexemplare seh ich nicht als Bezahlung, sondern eher als Geschenk an, über das ich schreibe. Ich frage sehr selten Rezensionsexemplare an, weil man SuB gerade viel zu gross ist für meine Verhältnisse (20 Bücher :D).
Ich denke es dauert noch eine Weile, bis die Buchblogger diese Bezahlung akzeptiert hat. Wenn ich so recht überlege, ist mein Beitrag wohl eher kontraproudktiv, aber mir war es wichtig auch andere Meinungen zu erfahren.
Liebe Grüsse
Julia
PS: Dein Beitrag ist übrigens super toll geschrieben. Wie du auf die einzelnen Beiträge auf Meinungen eingehst finde ich klasse, von dir kann ich mir echt ein Stück abschneiden 🙂
Was bei Monetarisierungshoffnungen oft nicht berücksichtigt wird: Der unmittelbare Nutzen für den Autor oder den Verlag entsteht nicht in erster Linie dadurch, dass Blogger eine Rezension direkt auf ihrem Blog veröffentlichen, sondern vor allem dadurch, dass sie sie dorthin verbreiten, wo das Buch direkt gekauft werden kann, beispielsweise zu Amazon. Die Autoren, mit denen ich schon darüber gesprochen habe, haben selten mehr als ein oder zwei Exemplare ihres Buchs verkauft, weil es eine tolle Rezension in einem Blog bekommen hat, sofern die Rezension nicht weiterverbreitet wurde. In den meisten Fällen entsteht kein einziger unmittelbarer Verkauf. Die Verkäufe entstehen erst dadurch, dass durch Bloggerrezensionen die Rezensionszahl bei Amazon & Co. anwächst. Und sobald sich ein Blogger fürs Rezensieren bezahlen lässt, darf er seine Rezensionen nicht mehr zu Amazon packen, denn das widerspricht den dortigen Rezensionsregeln. Damit verliert der Verlag oder der Autor also den Hauptanreiz, dem Blogger ein Buch zu geben, geschweige denn noch Geld.
Der Unterschied zwischen Foodbloggern etc. und Buchbloggern besteht schlicht und ergreifend in der geringen Reichweite des durchschnittlich besuchten Buchblogs. Es wäre etwas anderes, wenn der Blog ein paar tausend (Unique) Besucher pro Tag hätte – aber welcher Buchblog hat das schon.
Da ist es schon realistischer, andere Möglichkeiten des Geldverdienens zu suchen. Von der VG Wort hätte es beispielsweise zwanzig Euro für jeden Text gegeben, der im Jahr 2015 mehr als 1.800mal angeklickt wurde und damals mit dem VG-Wort-Pixel ausgestattet wurde. Das dürfte in 365 Tagen auch für viele Buchblogger zu schaffen sein. Ist es für einen Blog nicht zu schaffen, dann ist die Reichweite generell noch nicht so groß, dass man sich schon große Hoffnungen aufs Monetarisieren machen sollte.
Ahoi Axel!
Mir geht es nicht um bezahlte Rezensionen, das wäre für einen Buchblog kontraproduktiv und steht, wie du richtig sagt, den AGB von bspw. Amazon gegenüber. Rezensionen sollten nicht bezahlt werden, Punkt.
Über die Möglichkeiten, mit dem Blog Geld zu verdienen, muss ich mir noch Gedanken machen. Ich wollte hier zunächst die Diskussion aufgreifen, weil sie auf der Frankfurter Buchmesse gerade wieder aufgekommen ist. Dass es aber auch viel mit Reichweite zu tun haben wird, ist klar.
Cheerio,
Mareike
Hi!
Ich möchte dazu gar nicht soo viel schreiben, mal sehen wie das klappt. Ich bin aber der Meinung, dass man für Rezensionen nicht bezahlt werden sollte oder zumindest möchte ich es nicht. Ich fühle mich schon bei Rezensionsexemplaren manchmal unwohl, weil man gezwungen ist, darüber zu schreiben. Manchmal gelingt mir das einfach nicht und ich bin mit der Rezension nicht zufrieden und dann ist es schon unangenehm, diese an den Verlag weiterleiten zu müssen (völlig egal, wie die Bewertung ausgefallen ist, darum geht es mir nicht). Würde ich dafür auch noch bezahlt werden, wäre dieser Druck noch größer und das möchte ich nicht.
Anders sieht das bei anderen Arten von Posts aus, die ich schon eher als Werbung bezeichnen würde. Ein Beispiel was du nennst ist eine Vorstellung des Programms und dafür Geld zu nehmen fände ich völlig in Ordnung.
Pauschal alle Blogger oder alle Posts zu bezahlen, die in diese Richtung gehen, finde ich aber Schwachsinn und das wäre auch nicht umsetzbar. Ich kann mir eher vorstellen, dass die Verlage auf spezielle Blogger zugehen (oder von mir aus auch andersrum) und da dann spezielle Kooperationen abgesprochen werden.
Ich bin mal gespannt, wohin sich diese Diskussion in den nächsten Jahren noch entwickeln wird.
Liebe Grüße!
Guten Morgen,
ich finde es total legitim, wenn jemand mit seinem Buchblog Geld verdienen möchte und sich da Wege erschließt. Bei den Food- oder Modebloggern ist das selbstverstöndlich, warum also nicht im Buchbereich? Ich hätte nicht einmal etwas dagegen, wenn er sich Rezensionen bezahlen lässt, wenn er es wirklich schafft, ehrlich zu bleiben.
Für mich selbst könnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen, denn ich würde derzeit meinem eigenen Anspruch nicht genügen. Bloggen ist mein Hobby, nicht mehr und nicht weniger. Würde ich mich (außer mit Rezensionsexemplaren, die ich aufgrund des geringen Wertes nicht als Bezahlung ansehe) richtig mit Geld bezahlen lassen, dann müssten meine Beiträge fundierter, besser recherchiert sein. ich müsste definitv an meiner Kommasetzung arbeiten, denn zu einem professionellen Beitrag gehören für mich auch korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung und ich weiß, dass ich da Defizite habe. Ich gehöre zu den Menschen, die im Job immer 150% Leistung geben. Würde ich meinen Blog also nicht mehr nur als Hobby betreiben, dann würde das (für mich) definitiv in Streß ausarten und das will ich auf keinen Fall.
Also, meine Meinung: Professionalisierung mit angemessener Bezahlung – gerne; aber nicht für mich und meinen Blog.
LG und ein schönes Wochenende allen
Yvonne